Hustensirup und Franzbranntwein

Der Wonnemonat Mai – an allen Ecken und Enden sprießt und wächst es. Eine harte Zeit für Krauthexen und Wurzelsepp`n, wir kommen alle nicht zur Ruhe und sind voll beschäftigt mit dem Sammeln allerlei wilder Gesellen.
Die Fichten tragen nun ihre frischen Triebe, die sogenannten Maiwipferl!
Aus diesen Wipferln bereite ich jedes Jahr einen Sirup zu, der wunderbar schmeckt und bei Erkältungen, vor allem bei festsitzendem Husten sehr gute Dienste leistet.
Maiwipferl - Schichtsirup
Zutaten:
500g Fichtenwipferl
500g Zucker
Zubereitung:
Die Fichtenwipferl klein schneiden und abwechselnd mit Zucker in ein Glas schichten. Den Anfang macht eine Schicht Wipferl, dann Zucker, Wipferl, Zucker …. und den Abschluss bildet eine Schicht Zucker. Ich mörsere die Fichtenwipferl vor dem Schichten, damit die Zellen aufbrechen und der Zucker die Wirkstoffe der Nadeln gut aufnehmen kann. Zum Abschluss wird das Ganze mit einem Kartoffelstampfer noch ordentlich fest gedrückt.
Das befüllte Glas stelle ich an einem warmen Ort auf (keine direkte Sonne) und lasse die Wipferl im Zucker ausziehen. Nach einiger Zeit hat sich der Zucker durch den Pflanzensaft aufgelöst, das kann allerdings dauern.
Wenn sich der Zucker vollständig gelöst hat, durch ein feines Sieb abgießen und in dunkle Flaschen abfüllen. Durch den hohen Zuckergehalt ist der Sirup gut haltbar.
So ist man schon gerüstet für die Erkältungszeit. Man muss allerdings nicht warten, bis der erste Husten im Anmarsch ist, denn auch kulinarisch hat der Maiwipferlsirup seine Reize. Ein Schuss über eine Kugel Vanilleeis oder als Waldhugo genossen, sehr empfehlenswert. Sehr gut schmeckt auch die Kombination mit einem Bratapfel im Winter.
Zusätzlich zum Sirup habe ich heuer zum ersten Mal eine Einreibung aus den frischen Fichtenwipferln angesetzt. Kombiniert mit Rosmarin und Wacholder regt dieser Franzbranntwein die Durchblutung an und ist wohltuend nach anstrengenden Wanderungen und schwerer Arbeit. Er kann Erleichterung verschaffen bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen.
Franzbranntwein
Zutaten:
200g Fichtenwipferl
Ca. 40g Wacholderbeeren
10 – 12 Zweige Rosmarin
1 Liter Schnaps ca. 40% vol.
Die Zutaten werden klein geschnitten, die Wacholderbeeren gemörsert und mit dem Schnaps (ich verwende immer Korn) übergossen. An einem warmen Ort aufstellen und täglich durchschütteln. Nach ca. 3-4 Wochen ist die Einreibung gebrauchsfertig - abfüllen und dunkel lagern.
Nun etwas mehr zur Fichte:
Die Fichte – Picea abies
gehört zu den Kieferngewächsen und ist ein einheimischer Baum – Flachwurzler
Verwendete Pflanzenteile: jungen Triebspitzen - Maiwipferl, Nadeln, Harz
Inhaltsstoffe: Terpentinöl (im Harz), ätherische Öle, Vit.C, Gerbstoffe, Ameisensäure, Zucker,…
Eigenschaften: durchblutend, hustenstillend, schleimlösend, entzündungshemmend, hautreizend, entschlackend
Fichtenadeln sind ein wirksamer Naturstoff, um festsitzenden Schleim in der Lunge zu lösen. Als Tee zubereitet und mit Honig gesüßt ergeben Fichtennadeln ein wunderbares Getränk, welches die Bronchien desinfiziert und reinigt. Nicht angewendet sollte die Fichte bei Asthma oder Krampfhusten werden.
Dosierung Tee: 1-2 TL Fichtennadeln mit 1/4l kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 10-15min. ziehen lassen. 3-4 Tassen täglich
Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
Alles Liebe und bleibts´s gsund!
Eure Moni